Alumni - PhDs/PostDocs
Hella Schwanke hat sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der TU Braunschweig mit dem molekularen Mechanismus der Immunevasion durch das M35-Protein des murinen Cytomegalovirus in der Arbeitsgruppe von Melanie Brinkmann (P01) auseinandergesetzt. Hella untersuchte die direkte Bindung von M35-Dimeren an regulatorische DNA-Elemente und den daraus resultierenden Einfluss auf die Bindung des Transkriptionsfaktors Interferon Regulatorischer Faktor 3 (IRF3) an diese Sequenzen. Mit Methoden wie RNAseq, SLAMseq und ChIPseq konnte Hella in enger Zusammenarbeit mit anderen DEEP-DV-Gruppen zeigen, dass M35 die Expression des Typ-I-Interferons Ifnb1 sowie anderer IRF3-abhängiger Gene beeinflusst. Ihre Studie wurde im Journal of Virology (PDF) und in einem Übersichtsartikel (PDF) veröffentlicht.
Hella arbeitet derzeit als Biologin in einem diagnostischen Institut für hämatologische Erkrankungen.
Denise Ohnezeit hat in der Arbeitsgruppe von Nicole Fischer 2022 promoviert. Denise hat maßgeblich das Projekt P04 vorangetrieben, insbesondere die Manipulation der Wirtsantwort durch das humane Polyomavirus Merkelzell Polyomavirus. Seit Juli 2023 ist Denise Postdoktorandin in den Arbeitsgruppen von Angus Wilson und Ian Mohr an der NYU in New York. Dort setzt Denise ihre Interessen für die genomweite Analyse der durch chronische DNA-Viren veränderten Wirtsantwort fort, wobei sie sich jetzt auf große nukleare DNA-Viren, Herpesviren, konzentriert.
Anna Katharina Kuderna hat ihre Doktorarbeit am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Ulm (Gruppe von Thomas Stamminger) durchgeführt. Sie beschäftigte sich mit Chromatin-Remodulatoren wie PHF13, TRIM28 und dem HUSH-Komplex im Kontext der Infektion mit dem humanen Cytomegalovirus (HCMV). In ihrer Arbeit untersuchte sie deren Rolle bei der Regulation transponierbarer Elemente, der Interferon-stimulierten Genexpression und deren Einfluss auf die lytische Virusreplikation. Sie plant nun, ihre Karriere in der Biotechnologie fortzusetzen.
Alessandro war Postdoktorand im Schreiner-Labor an der Medizinischen Hochschule Hannover. Da seine Doktorandenausbildung bereits auf dem Gebiet der Organoide stattfand, arbeitete er an humanen organoiden Modellen als Infektionsmodelle für Adenovirusinfektionen und Immunantworten.
Aufgrund dieses sehr angewandten und innovativen Forschungsgebietes ist Alessandro bei Partex Projekt Manager.
.

Dr. rer. nat. Simon Weißmann, PostDoc AG Grundhoff
Leibniz-Institut für Virologie – LIV (P05)
- simon.weissmann@leibniz-liv.de
Mein Hauptinteresse galt schon immer der Frage, wie Chromatinlandschaften durch histonmodifizierende Enzyme geformt werden und welchen Beitrag sie zur Gentranskription leisten. Während meiner Doktorarbeit am BRIC in Kopenhagen faszinierte mich, wie diese Enzyme veränderte Zustände der Zellidentität hervorrufen können, die die Krebsentwicklung fördern. Ich nutze meinen Hintergrund in Chromatinbiologie, um die spannenden und komplizierten Schritte der Reifung und Chromatinisierung von Herpesvirusgenomen während der frühen Phase der Infektion zu entschlüsseln. Ich halte es für besonders interessant zu verstehen, auf welch vielfältige Weise Herpesviren die Wirtsmaschinerie ausnutzen, um kontrollierte virale Genexpressionsprogramme und die Etablierung einer Latenz zu gewährleisten. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch den Vergleich der Strategien verschiedener Herpesviren, Chromatinregulatoren der Wirtszelle auf ihre eigenen viralen Genome zu lenken, nicht nur etwas über ihre Rolle im viralen Lebenszyklus erfahren, sondern auch neue therapeutische Wege zur Unterbrechung der viralen Latenz finden werden.
Seit der Schule liebe ich Naturwissenschaften und Sprachen. Auch die Computersprache hat mich immer fasziniert und ich wollte wissen wie sie funktioniert. Die Bioinformatik Präsentation am Tag-der-offenen-Tür der LMU hat mir gezeigt, wie interessant und spannend interdisziplinäre Wissenschaft eigentlich ist und hat mich letztendlich überzeugt. So wurde ich Bioinformatikerin. Während meines Studiums habe ich alle notwenigen Grundlagen aus der Informatik und den Biowissenschaften gelernt. In meiner Bachelorarbeit bin ich in den Proteomics Bereich eingestiegen und habe mich mit Peptididentifikation auseinandergesetzt. In meiner Masterarbeit habe ich untersucht, wie Entscheidungen bei der Datenanalyse die Robustheit wissenschaftlicher Ergebnisse beeinflussen. Diese Erfahrung hat aufgedeckt, wie wichtig korrekte Behandlung biologischer Daten ist. Als Doktorandin habe ich angefangen, mich mit Herpes Simplex Virus 1 (HSV-1) Infektion zu beschäftigen. Hierbei untersuche ich die Auswirkungen der Viruserkrankung vor allem auf Transkriptionsebene. Im Rahmen dieses Projektes werde ich die Analyse auf Chromatinebene erweitern, um herauszufinden, welche Mechanismen der Wirtszelle vom Virus manipuliert werden und welche Auswirkungen das hat. Dies kann helfen, das Wettrüsten zwischen Viren und der Immunabwehr besser zu verstehen.
Außerhalb der Arbeit zieht es mich zum Sport (von Fitness über Ballsportarten bis Schwimmen). Das ist mein perfekter Ausgleich zum langen Sitzen vor dem Computer.