PhDs/PostDocs
Umut Tank, Doktorand AG Brinkmann
Technische Universität Braunschweig (P01)
- umut.tank@tu-braunschweig.de
Meine Faszination für unser Immunsystem hat meine akademischen und wissenschaftlichen Bestrebungen angetrieben. Meine ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet sammelte ich während meines Masterstudiums an der METU in Ankara, Türkei, wo ich mich auf die genetische und immunologische Untersuchung von Patienten mit mykobakteriellen Erkrankungen konzentrierte. Diese Forschung vermittelte mir einen umfangreichen Hintergrund in Immunologie und Genetik. Angetrieben von dem Wunsch, die Wechselwirkungen und Pathogenese zwischen Virus und Wirt, begann ich meine Promotion in Deutschland im Labor von Prof. Dr. Melanie Brinkmann an der Technischen Universität Braunschweig mi dem Focus auf Herpesviren und angeborene Immunität. Die bemerkenswerte Fähigkeit von Herpesviren, sich anzupassen und ein Leben lang im Wirt zu überleben, stellt eine faszinierende Forschungsherausforderung dar, der ich mich mit Leidenschaft widme.
Gegenwärtig konzentriert sich meine Forschung auf spezifische Proteine des Humanen Cytomegalovirus (HCMV), die mit der Interferon-Antwort zusammenwirken und diese modulieren, wodurch die Fähigkeit des Wirts zur Bekämpfung des Virus unterdrückt wird. Zur Erforschung ihrer Wirkmechanismen setze ich eine Kombination aus molekularbiologischen Techniken, Hochdurchsatz-Sequenzierung und Strukturbiologie ein, um die Proteine, ihre Interaktionspartner und Mechanismen im Detail zu untersuchen.
Da Viren intrazelluläre obligate Parasiten sind, entdecken wir ständig neue Aspekte dieser Krankheitserreger, die zu bedeutenden Fortschritten in unserem Verständnis der Zellbiologie führen können. Diese Perspektive treibt meine langfristigen Forschungsziele und -bestrebungen auf dem Gebiet der Wirt-Pathogen-Interaktionen und der Immunität an.
Außerhalb des Labors verbringe ich meine Zeit mit Radfahren, Vogelbeobachtung, Wildtierfotografie, Camping und Bushcraft. Diese Aktivitäten ermöglichen es mir, mich mit der Natur zu verbinden und mich von meinen Forschungsaktivitäten zu erholen.
Dr. rer. nat. Thomas Hennig, PostDoc AG Dölken
Medizinische Hochschule Hannover (P02)
- hennig.thomas@mh-hannover.de
Der Beginn meiner wissenschaftlichen Karriere war das Mikrobiologie und Virologie Studium an der University of Warwick in England. Während meines Bachelorstudiums absolvierte ich ein einjähriges Praktikum bei Novartis in Horsham (England), wo ich die molekulare Antwort von Neutrophilen nach Behandlung mit verschiedenen Hemmstoffen untersucht habe. Meinen PhD erhielt ich später am Imperial College London. Unterstützt durch das Wellcome Trust PhD Programm habe ich im Labor von Peter O’Hare hauptsächlich an den ersten Schritten der Infektion von Herpes Simplex Virus 1 (HSV-1) gearbeitet. Dabei ging es um die Funktion eines nukleären Lokalisationssignals (NLS) in UL36 und wie durch NLS Viruspartikel zum Nukleus geleitet werden. Als Postdoc im Labor von Lars Dölken an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg arbeite ich derzeit daran herauszufinden, wie die HSV-1 Transkriptionsterminierung und die Chromatinstruktur durch die Funktion zweier viraler Proteine, ICP27 und ICP22, beeinflusst werden. Außerdem untersuchen wir die UL36 Proteasefunktion gegen Ubiquitin und wie dies zur Beeinflussung der Interferon-stimulierten Genexpression beiträgt, ein Projekt, mit dem ich mich bereits in meiner PhD Zeit beschäftigt habe.
In meiner Freizeit stehen hauptsächlich sportliche Aktivitäten wie Squash und Klettern auf dem Programm. In den letzten drei Jahren habe ich mich dabei auf die Verbesserung meiner Kletterfähigkeiten durch Bouldern konzentriert.
Ich bin Doktorand im virologischen Institut in Würzburg und untersuche eine weitere Methode, mit der Viren das menschliche Immunsystem unterwandern. Ich habe meinen Bachelor und Master in Biochemie in Würzburg gemacht, wo ich auch zum ersten Mal mit dem Fachgebiet der Virologie in Berührung gekommen bin. Dort habe ich mich viel mit Herpesviren beschäftigt, die mich wegen ihrer unglaublichen evolutionären Anpassungsfähigkeit an ihre Wirte faszinieren. Ich denke, Viren sind ein großartiges Werkzeug, mit dem wir alle möglichen Prozesse in unseren eigenen Zellen untersuchen können, indem wir beobachten, wie sie durch das Virus gestört werden.
In diesem Forscherzusammenschluss möchte ich die Rolle zweier menschlicher Proteine (DTX3L/Parp9) untersuchen, die eine Rolle im angeborenen Immunsystem und bei der Reaktion auf Schäden in der DNA zu spielen scheinen. Diese Funktionen werden durch ein Herpes-Virus-Protein gestört, welches wir nutzen können, um Einblick in die Rolle von DTX3L und Parp9 zu gewinnen. Für dieses Vorhaben werden wir Hochdurchsatz-Sequenzierung und ein Werkzeug zum rapiden Abbau zellulärer Proteine einsetzen.
In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport, z. B. Joggen oder Bouldern oder alles andere, bei dem man aktiv ist und sich bewegt. Andernfalls findet man mich höchstwahrscheinlich beim Lesen.
Ich bin Bioinformatikerin und interessiere mich für die Regulierung der Immunabwehr bei Virusinfektionen und die virale Gegenregulation. Es fasziniert mich, wie sich Viren an ihren Wirt anpassen und es schaffen viele hoch entwickelte Immunabwehrmechanismen zu umgehen. Die Analyse großer Datensätze sowie die Modellierung wichtiger biochemischer Prozesse interessieren mich seit meinem Biochemiestudium an der Universität Würzburg.
In diesem Projekt möchte ich herausfinden, wie transkriptionelle Bursting-Kinetiken in der Immunantwort reguliert werden und wie das Herpes Simplex Virus I diese moduliert. Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich die Bursting-Kinetiken modellieren und sehr viele Hochdurchsatzdaten analysieren.
In meiner Freizeit spiele ich gerne Klavier und bin immer für einen Spaziergang oder eine Wanderung zu haben.
Seit Beginn meines Studiums in den molekularen Lebenswissenschaften möchte ich die molekularen Mechanismen biologischer Prozesse, ihre (epi-)genetischen Grundlagen sowie ihre Regulation auf verschiedenen Ebenen verstehen. Es fasziniert mich, dass kleine, biologische Entitäten wie Viren die zelluläre Homöostase stören und dadurch schwere Krankheiten mit fatalen Folgen verursachen. Es ist wirklich erstaunlich, welche Strategien Viren evolviert haben, um die Zellfunktionen zu ihrem eigenen Vorteil zu manipulieren und das Immunsystem zu umgehen. Deshalb habe ich ein starkes, wissenschaftliches Interesse die ursächlichen Pathogenitätsfaktoren aufzudecken und ihre Auswirkungen auf wichtige Zellfunktionen zu ergründen.
Das Hauptziel unseres Forschungsprojekts besteht darin, wirtseigene und virale RNA-bindende Proteine zu identifizieren, die bei Herpes simplex Virus-1-Infektionen eine Rolle spielen. Da RNA-bindende Proteine als wichtige Regulatoren bei der Genexpression fungieren, möchten wir ihre Arbeitsweise im Kontext viraler Infektionen untersuchen.
Außerhalb des Labors, verfolge ich leidenschaftlich Sport und spiele auch selbst in einem kleinen Verein Fussball.
Ich bin Molekularbiologe, und in meiner Forschung bin ich primär daran interessiert, was in Zellen, Organoide oder einem ganzen Organismus bei der Ansteckung mit einem Virus geschieht. Genauer gesagt untersuche ich die transkriptionelle und post-transkriptionelle Regulation der Gen-Expression mittels Hochdurchsatzmethoden. Für das Herpes simplex virus 1 (HSV-1) haben wir gezeigt, wie in menschlichen Hautzellen (Fibroblasten) bei über Tausend Genen Antisense-Transkripte entstehen. Diese können u.a. das Zelltod-Gen BBC3/PUMA bremsen, und damit verhindern, dass die infizierte Zelle abstirbt und somit mehr Virus produziert. Zudem haben wir auf Grundlage der Einzelzellsequenzierung den Nrf2-Transkriptionsfaktor als wesentlich für die HSV-1-Infektion identifiziert. In Forschungsprojekten zu SARS-CoV-2/COVID-19 haben wir zu Untersuchungen der Pathogenese mittels Einzelzellsequenzierung beitragen – von Zelllinien über Tiermodelle hin zu Daten aus Patientinnen und Patienten. Daraus haben wir starke Aktivierungen von Macrophagen und Neutrophilen sowie inflammatorische Prozesse in Endothelzellen als möglicherweise wesentliche Ursachen für schwerere COVID-19-Krankheitsverläufe identifiziert.
In der Freizeit lese ich gerne, schaue Filme, oder bin draußen.
Dr. rer. nat. Veronika Brinschwitz, PostDoc AG Fischer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, UKE (P04)
- v.brinschwitz@uke.de
Als Naturwissenschaftlerin an der Schnittstelle zwischen Strukturbiologie und Virologie interessierte ich mich schon immer für die Entstehung von Krankheiten und die molekularen Mechanismen ihrer Heilung. Dies konnte ich während meines Studiums der Pharmazeutischen Wissenschaften in Freiburg und Halle (Saale) verfolgen und während meiner Promotion in der Gruppe von Nicole Fischer in Hamburg vertiefen. Mein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Merkelzell-Polyomavirus (MCPyV), ein humanes Tumorvirus, das Hautkrebs verursacht. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit dem viralen Protein Large T antigen (LT), das maßgeblich an der Tumorgenese beteiligt ist und eine wichtige Rolle im Lebenszyklus von MCPyV spielt. Ich analysiere die strukturellen Eigenschaften von LT und versuche, diese mit neuen biologischen Funktionen zu verknüpfen. Im Forschungsverbund untersuche ich die Interaktion zwischen humanen Polyomaviren und zellulären, nukleären Promyelozytenleukämie-Strukturen und wie diese zum Beispiel für die virale Replikation manipuliert werden können.
Neben der Arbeit bin ich gerne unterwegs, betätige mich kreativ oder lese ich.
Dr. rer. nat. Manja Czech-Sioli, PostDoc AG Fischer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, UKE (P04)
- m.czech-sioli@uke.de
Mein Forschungsinteresse gilt humanen Tumorviren. Besonders interessiert mich, wie Viren ihre Wirtszellen manipulieren und wie eine persistierende Virusinfektion zur Transformation und Entwicklung von Krebs führen kann. Ich habe Molecular Life Sciences an der Universität zu Lübeck studiert. Als Doktorandin in der Gruppe von Nicole Fischer habe ich den Lebenszyklus des Merkelzell-Polyomavirus (MCPyV) untersucht. MCPyV ist ein humanes Tumorvirus, welches die Hauptursache für die Entstehung einer seltenen aber sehr aggressiven Hautkrebsart ist. Als Postdoktorandin habe ich mithilfe verschiedener Next-Generation-Sequenziermethoden die Mechanismen der Integration des MCPyV in die Wirts-DNA, einer Vorrausetzung für MCPyV induzierte Tumorgenese, untersucht. Meine gegenwärtige Forschung konzentriert sich auf die Interaktion zwischen Proteinen des MCPyV und dem Wirtschromatin vor der viralen Integration.
In meiner Freizeit verbringe ich gerne Zeit mit meinen Katzen und mache Sport.
Dr. rer. nat. Thomas Günther, Senior Scientist AG Grundhoff
Leibniz-Institut für Virologie – LIV (P05)
- thomas.guenther@leibniz-liv.de
Nach meinem Studium der Biochemie und Molekularbiologie an der Universität Hamburg wechselte ich in die Arbeitsgruppe von Adam Grundhoff am Leibniz-Institut für Virologie. Zu dieser Zeit begann ich bereits, mich mit der frühen Chromatinisierung von Herpesvirus-Genomen zu beschäftigen, wobei der Schwerpunkt auf der latenten Infektion mit dem Kaposi-Sarkom-assoziierten Herpesvirus (KSHV) lag. Während dieser Zeit begann ich, mich für die Polycomb-Unterdrückung verschiedener Viren zu interessieren, wobei ich vergleichende Ansätze verwendete. Im Jahr 2011 promovierte ich und nutzte die Gelegenheit, zusammen mit meinen Kollegen die Next Generation Sequencing (NGS)-Einrichtung des Instituts unter der Leitung von Adam Grundhoff aufzubauen. In den folgenden Jahren wurde ich zum Experten für NGS-Sequenziertechnologien und erwarb tiefere Kenntnisse in der Bioinformatik. Daneben entwickelte ich ein großes Interesse an der hochauflösenden Lebendzellmikroskopie. Heute bin ich leitender Wissenschaftler in der Forschungseinheit Virusgenomik und habe auch die Aufgaben des Strahlenschutzbeauftragten übernommen, um die Strahlenschutzmaßnahmen des Instituts zu koordinieren.
Schwerpunkt meiner derzeitigen Forschung sind vergleichende Ansätze zur Untersuchung allgemeiner Aspekte des Chromatinerwerbs und auch der Wirtsregulation durch verschiedene Viren, insbesondere verschiedener Repressionsmechanismen, wobei ich u.a. eine breite Palette von Sequenziertechnologien verwende. Im Rahmen meines Interesses an der Mikroskopie etabliere ich auch bildgebende Verfahren in lebenden Zellen, um virale DNA bei der Infektion in Echtzeit sichtbar zu machen, was die Untersuchung von Infektionen auf der Ebene einzelner Episomen/Genome ermöglicht.
Dr. rer. nat. Simon Weißmann, PostDoc AG Grundhoff
Leibniz-Institut für Virologie – LIV (P05)
- simon.weissmann@leibniz-liv.de
Mein Hauptinteresse galt schon immer der Frage, wie Chromatinlandschaften durch histonmodifizierende Enzyme geformt werden und welchen Beitrag sie zur Gentranskription leisten. Während meiner Doktorarbeit am BRIC in Kopenhagen faszinierte mich, wie diese Enzyme veränderte Zustände der Zellidentität hervorrufen können, die die Krebsentwicklung fördern. Ich nutze meinen Hintergrund in Chromatinbiologie, um die spannenden und komplizierten Schritte der Reifung und Chromatinisierung von Herpesvirusgenomen während der frühen Phase der Infektion zu entschlüsseln. Ich halte es für besonders interessant zu verstehen, auf welch vielfältige Weise Herpesviren die Wirtsmaschinerie ausnutzen, um kontrollierte virale Genexpressionsprogramme und die Etablierung einer Latenz zu gewährleisten. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch den Vergleich der Strategien verschiedener Herpesviren, Chromatinregulatoren der Wirtszelle auf ihre eigenen viralen Genome zu lenken, nicht nur etwas über ihre Rolle im viralen Lebenszyklus erfahren, sondern auch neue therapeutische Wege zur Unterbrechung der viralen Latenz finden werden.
Nadine Brückner, Doktorandin AG Viejo-Borbolla
Medizinische Hochschule Hannover (P05)
- brueckner.nadine@mh-hannover.de
Ich habe mit einem Biologie Studium an der Leibniz Universität Hannover, der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) begonnen, als ich meine ersten Vorlesungen auf dem Gebiet der Virologie hatte. Mein Interesse war damals schnell geweckt und ist bis heute nicht verflogen. Besonders die Übernahme der Wirtszellmaschinerie durch virale Partikel hat mich sehr fasziniert. Folglich führten meine ersten Schritte in der Forschung zu den verschiedenen Wechselwirkungen zwischen viralen und Wirts-Proteinen, die für den Zelleintritt und die Replikation erforderlich sind.
Während meiner Arbeit in der Gruppe von Prof. Abel Viejo-Borbolla an der MHH wollen wir die Latenzphase des Lebenszyklus des Varizella-Zoster-Virus erforschen. Dabei steht die Ausbildung und Aufrechterhaltung der Latenz im Mittelpunkt, weshalb wir auf Marker verschiedener Histone Chaperone und reprimierender Transkriptionsfaktoren testen und gleichzeitig beobachten wollen ob virale Proteine die VZV-Latenz hemmen können.
Wenn ich nicht an meiner Doktorarbeit arbeite, backe ich gerne Kuchen oder Kekse (die ich gelegentlich mit meinen Kollegen teile), male oder mache lange Strandspaziergänge an der deutschen Küste.
Romina Vargas Ayala, Doktorandin Virus Genomik AG Grundhoff
Leibniz-Institut für Virologie – LIV (P05)
- romina.vargas@leibniz-liv.de
Ich komme aus Peru und habe mein Studium der Molekularbiologie am IARC der WHO in Frankreich abgeschlossen. Seit 2021 bin ich als assoziierte Doktorandin Mitglied des DEEP-DV Teams am Leibniz Institut für Virologie in der Arbeitsgruppe von Adam Grundhoff. Seit Beginn meines wissenschaftlichen Studiums faszinieren mich die Wechselwirkungen zwischen Viren und ihrem Wirt, insbesondere die Strategien großer DNA-Viren wie KSHV, dauerhaft in Wirtszellen zu persistieren. In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich die Mechanismen, die der Latenz von Herpesviren zugrunde liegen, wobei ich mich auf Chromatin-Silencing und die Rolle von subnukleären Kompartimenten wie den “PML nuclear bodies” konzentriere. Herpesviren etablieren eine spezielle Form der chronischen Infektion, die als Latenz bezeichnet wird und durch die Existenz eines viralen Genoms charakterisiert ist, dessen Genexpression unterdrückt und somit vom Immunsystem nicht erkannt wird. Eine Schlüsselkomponente der Latenz ist die epigenetische Kontrolle des viralen Episoms, insbesondere durch Chromatinmodifikationen, die die virale Genexpression unterdrücken. In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich, wie latentes virales Chromatin durch subnukleäre episomale Lokalisation und Assoziation mit membranlosen nukleären Kompartimenten wie PML-NBs beeinflusst wird. Mein Projekt nutzt die DEEP-DV Expertise wie Einzelmolekül-Imaging in lebenden Zellen, CRISPR-go-Technologie und ChIP-Seq, um die räumliche Dynamik latenter Herpesvirus-Genome und damit verbundene Chromatinveränderungen zu untersuchen.
Außerhalb des Labors interessiere ich mich für alte Geschichte, spiele gerne mit meinen Chinchillas und tanze sehr gerne, vor allem Salsa.
Schon in meiner Kindheit wurde ich neugierig darauf wie unser Immunsystem funktioniert und später waren meine Forschungsthemen immer mit der Immunologie verbunden. Während meines Bachelorstudiums der Molekularbiologie und Genetik an der Technischen Universität Istanbul, Türkei arbeitete ich in einem immunologischen Labor und lernte etwas über B-Zellen und ihre Reaktion auf Helicobacter pylori-Infektionen und Tumor-assoziierte Makrophagen. Während meines Studiums der Molekularen Medizin an der Universität Ulm habe ich mich vier Jahre lang hauptsächlich mit Immunmodulation und dem Ubiquitin-Proteasom-System bei hämatologischen Malignomen beschäftigt. In meiner Doktorarbeit freue ich mich darauf, mit Prof. Dr. Benedikt Kaufer und unserer Arbeitsgruppe Herpesviren zu erforschen. Mein derzeitiges Forschungsthema ist das humane Herpesvirus 6 (HHV-6). Wie andere Herpesviren ist es ein erfolgreicher Erreger, der seit Tausenden von Jahren mit seiner Wirtsspezies koexistiert, was auf seiner Fähigkeit beruht, zwei unterschiedliche Zustände zu durchlaufen: den Latenz- und den Lytizitätszyklus. HHV-6 bleibt in seinem Wirt effizient latent, während es sich von Mensch zu Mensch ausbreitet und fast alle von uns in den ersten Lebensjahren erfolgreich infiziert. Interessanterweise stellt HHV-6 die Aufrechterhaltung seines Genoms während der Latenzzeit sicher, indem es sich in die Wirts-Telomere integriert. In unserem Projekt möchten wir verstehen, wie die Etablierung der Latenz orchestriert wird und wir möchten wissen, ob wir die Entscheidung zwischen lytischer Replikation und Latenz von HHV-6 beeinflussen können.
In meiner Freizeit lese ich gerne Belletristik und wissenschaftliche Bücher, sehe mir verschiedene Filme und Serien an, fotografiere, gehe spazieren und treffe mich mit meinen Freunden.
Anna Katharina Kuderna, Doktorandin AG Stamminger
Universitätsklinikum Ulm (P07)
- anna.kuderna@uni-ulm.de
Ich habe in Tübingen und Ulm Biologie mit Schwerpunkt Molekularbiologie und Humangenetik studiert. Ich bin fasziniert davon, wie fein abgestimmt und voneinander abhängig die molekularen Prozesse in der Natur und im menschlichen Körper funktionieren. Genau hier setzt auch meine Doktorarbeit an: das komplexe Zusammenspiel zwischen dem körpereigenen Immunsystem des Menschen und den hoch angepassten Evasionsmechanismen des humanen Zytomegalievirus (HCMV). Da es weder adäquate Therapien noch ein hohes Bewusstsein für dieses Virus in der Bevölkerung gibt, eine Infektion aber schwerwiegende Folgen haben kann, freue ich mich, an diesem wichtigen Forschungsthema mitzuarbeiten. Ich interessiere mich besonders für zelluläre Proteine (KAP1, SPOC1 und den HUSH-Komplex), die entweder pro- oder antiviral wirken, und erforsche ihre Wirkweise während der Infektion. Auch die Fähigkeit von HCMV eine lebenslange Latenz im Wirt zu etablieren, ist Teil meiner Forschung. Hier analysiere ich verschiedene Faktoren, die bei der viralen Reaktivierung eine Rolle spielen könnten.
In meiner Freizeit verreise ich mit meinem ausgebauten Camper-Van und bin gerne zum Wandern oder Ski fahren in den Bergen.
Dr. rer. nat. Myriam Scherer, PostDoc AG Stamminger
Universitätsklinikum Ulm (P07)
- myriam.scherer@uni-ulm.de
Nach dem Studium der Molekularen Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg begann ich meine Promotion am Institut für Virologie, in der ich die Mechanismen untersuchte, durch die Effektorproteine des humanen Zytomegalievirus (HCMV) der intrinsischen und angeborenen Immunabwehr entgegenwirken. Da ich es sehr beeindruckend fand, welch vielfältigen Strategien Herpesviren entwickelt haben, um die verschiedenen Immunmechanismen ihrer Wirte effizient zu überwinden, habe ich als Postdoktorandin in Erlangen und danach in Ulm weiter an Restriktionsfaktoren und viralen Antagonisten gearbeitet. Meine aktuelle Forschung konzentriert sich darauf herauszufinden, wie PML-Kernkörper – dynamische Multiprotein-Strukturen im Zellkern, die sich wunderbar durch Fluoreszenzmikroskopie untersuchen lassen – die verschiedenen Phasen der HCMV-Infektion hemmen.
Außerhalb des Labors gehe ich gerne hinauf in die Berge zum Skifahren oder hinunter ins Meer zum Tauchen, oder teste zusammen mit meinen tollen Kollegen neue Bars und Restaurants in Ulm.
Ilka Simons, Doktorandin AG Schreiner
Medizinische Hochschule Hannover (P08)
- Simons.Ilka@mh-hannover.de
Mein Forscheralltag ist am meisten von Adenoviren bestimmt. Während meines Masterstudiums der Molekularen Biotechnologie an der Technischen Universität München hat sich meine Faszination für Viren und deren Zusammenspiel mit der Wirtszelle durch Vorlesungen zu unterschiedlichen virologischen Themen entwickelt. In meiner Masterarbeit kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit der wunderbaren Welt der Epigenetik und ihrer Rolle bei DNA-Virus Infektionen. Das hat mich dazu ermutigt an der Medizinischen Hochschule Hannover im Labor von Sabrina Schreiner zu promovieren. Hier untersuche ich die Aufrechterhaltung und Persistenz des humanen Adenovirus, beeinflusst durch Wirtsrestriktionsfaktoren. Hauptsächlich untersuche ich den Mechanismus hinter dem Wechsel von früher zu später Genexpression und seiner Rolle in der viralen Persistenz.
In meiner Freizeit backe ich gerne Brot und Kuchen und bin sehr gerne draußen in der Natur, um Sport zu treiben oder einfach nur in der Sonne zu entspannen.
Mein Forschungsleben als Virologin begann als Masterstudentin an der Technischen Universität München. Während dieser Zeit beschäftigte mich die Regulierung der produktiven Infektion des humanen Adenovirus durch verschiedene PML-Isoformen. Glücklicherweise konnte ich während meiner Doktorarbeit mein Interesse für Epigenetik mit meiner neu entstandenen Faszination für humane Adenoviren verbinden. Als Doktorandin bei Sabrina Schreiner habe ich die Rolle des Chromatin-assoziierten Proto-Onkogens DEK in der Modulierung des Wirts- und Adenovirusgenoms untersucht, wobei wir neue Zielmoleküle für neuartige therapeutische Strategien bereitstellen konnten. Während meines Postdocs an der Medizinischen Hochschule Hannover werde ich die Manipulation und posttranslationale Modifikation epigenetischer Faktoren während einer humanen Adenovirusinfektion weiter untersuchen um neue Erkenntnisse über frühe Stadien der viralen Genexpression, Latenz und die virusvermittelte Onkogenese zu gewinnen.
In meiner Freizeit gehe ich gerne wandern und vor allem auf Konzerte, auf Reisen und verbringe meine Abende mit Freunden und Familie bei gutem Essen.
- julia.mai@uniklinik-freiburg.de
Maryam Karimi, Doktorandin AG Schreiner
Medizinische Hochschule Hannover (P08)
- maryam.karimi@helmholtz-muenchen.de
Während meines Forschungspraktikums in der Arbeitsgruppe von Prof. Schreiner haben die Viren, ihre Eigenschaften und die verschiedenen Möglichkeiten, mit denen sie das menschliche Immunsystem manipulieren und umprogrammieren können, meine Neugier geweckt, mehr über Viren zu erfahren. Dieses Interesse an Viren motivierte mich, mit meiner Promotion am Institut für Virologie der Technischen Universität München zu beginnen. In unserer Forschungsgruppe versuche ich, den zugrunde liegenden Mechanismus und das Zusammenspiel zwischen Wirts- und Adenovirusproteinen herauszufinden. Während meiner Promotion untersuche ich, wie ein Proteinkomplex eine Rolle bei der Unterdrückung von Genen zur Aufrechterhaltung der Integrität des Genoms spielt und wie das durch eine Infektion mit dem humanen Adenovirus (HAdV) beeinflusst wird. Mich interessiert welche Methoden die Adenoviren verwenden, um diese antiviralen Barrieren zu überwinden. Um das Ziel meines Projektes zu erreichen, untersuche ich die Interaktionspartner der oben genannten komplexen Untereinheiten mit HAdV-Proteinen.
In meiner Freizeit verbringe ich gerne Zeit mit guten Freunden, wandere in den Alpen oder fahre mit meinem Ehemann Fahrrad in der Natur.
Enrico Caragliano, PostDoc Bosse lab
Center for Structural Systems Biology, CSSB (P09)
- enrico.caragliano@leibniz-liv.de
Ich bin Molekularbiologe und Virologe. Ich interessiere mich für die Bildung von viral induzierten Kompartimenten und dem Zusammenspiel zwischen zellulären und viralen Faktoren bei der Bildung dieser Kompartimente. Mein Interesse an Herpesviren hat während meiner Masterarbeit in Messina begonnen. Dort habe ich die Rolle eines viralen Proteins bei der Modulation von Apoptosewegen während der Herpes simplex virus 1 (HSV-1) Infektion untersucht. In 2017 habe ich als Praktikant an der Universität Rijeka in der Abteilung von Prof. Stipan Jojnic gearbeitet, wo ich an einem murinen kongenitalen Infektionsmodell des Humanen Cytomegalovirus (HCMV) geforscht habe. Im Jahr 2018 habe ich meine Doktorarbeit am Leibniz-Institut für experimentelle Virologie (HPI) in Hamburg begonnen. Hier habe ich an einem gemeinsamen Projekt zwischen den Laboren von Jens Bosse und Wolfram Brune an HCMV-Replikationskompartimenten (RCs) gearbeitet. Anfang 2022 habe ich meine Arbeit am Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB) fortgesetzt: Hier untersuche ich wie HCMV die Liquid-liquid Phase Separation (LLPS) ausnutzt, um seine RCs direkt am viralen Genom zu bilden und so seine Replikation zu gewährleisten. Insbesondere sind wir daran interessiert, die molekulare Zusammensetzung der Kompartimente mithilfe modernster Lebendmikroskopie-Ansätze und neuartiger Crosslinking-Methoden zu verstehen.
In meiner Freizeit fahre ich gerne mit dem Fahrrad durch die Umgebung von Hamburg, spiele Videospiele und lese historische Bücher.
Ich studierte Bioinformatik an der LMU und der TUM, wo ich gegen Ende meines Bachelorstudiums in die Gruppe von Prof. Dr. Caroline Friedel wechselte.
Zunächst analysierte ich die Dynamik von Herpes simplex Virus 1 (HSV-1)-induziertem “read-through” und offenen Chromatinregionen “downstream” von Genen mit Hilfe von Hochdurchsatzsequenzierungsdaten. Seitdem konzentriere ich mich auf die Transkriptionsdynamik bei Spleißhemmung oder HSV-1-Infektion. In meiner Masterarbeit konzentrierte ich mich auf die Transkriptionsverlängerung und -beendigungseffizienz bei Spleißhemmung. Der erste Teil meiner Doktorarbeit befasst sich derzeit mit den Auswirkungen der Spleißhemmung auf die Wahl der Polyadenylierungsstelle und mit der Frage, ob eine HSV-1-Infektion zu einem ähnlichen Ergebnis führen kann.
In meiner Freizeit bin ich entweder auf dem Baseballplatz oder auf dem Fahrrad zu finden, um die schöne Umgebung von München zu erkunden.
Seit der Schule liebe ich Naturwissenschaften und Sprachen. Auch die Computersprache hat mich immer fasziniert und ich wollte wissen wie sie funktioniert. Die Bioinformatik Präsentation am Tag-der-offenen-Tür der LMU hat mir gezeigt, wie interessant und spannend interdisziplinäre Wissenschaft eigentlich ist und hat mich letztendlich überzeugt. So wurde ich Bioinformatikerin. Während meines Studiums habe ich alle notwenigen Grundlagen aus der Informatik und den Biowissenschaften gelernt. In meiner Bachelorarbeit bin ich in den Proteomics Bereich eingestiegen und habe mich mit Peptididentifikation auseinandergesetzt. In meiner Masterarbeit habe ich untersucht, wie Entscheidungen bei der Datenanalyse die Robustheit wissenschaftlicher Ergebnisse beeinflussen. Diese Erfahrung hat aufgedeckt, wie wichtig korrekte Behandlung biologischer Daten ist. Als Doktorandin habe ich angefangen, mich mit Herpes Simplex Virus 1 (HSV-1) Infektion zu beschäftigen. Hierbei untersuche ich die Auswirkungen der Viruserkrankung vor allem auf Transkriptionsebene. Im Rahmen dieses Projektes werde ich die Analyse auf Chromatinebene erweitern, um herauszufinden, welche Mechanismen der Wirtszelle vom Virus manipuliert werden und welche Auswirkungen das hat. Dies kann helfen, das Wettrüsten zwischen Viren und der Immunabwehr besser zu verstehen.
Außerhalb der Arbeit zieht es mich zum Sport (von Fitness über Ballsportarten bis Schwimmen). Das ist mein perfekter Ausgleich zum langen Sitzen vor dem Computer.
Dr. rer. nat. Nicole Andrée-Busch, PostDoc AG Brinkmann
Technische Universität Braunschweig
Wissenschaftliche Koordinatorin FOR5200
- nicole.andree@deep-dv.org
Durch mein Biologiestudium an der Technischen Universität Braunschweig wurde mein Interesse für das faszinierende Wechselspiel zwischen Pathogen und Wirt geweckt. Während meiner Bachelorarbeit und eines Auslandsaufenthalts am Forestry and Agricultural Biotechnology Institute (FABI) der University of Pretoria in Südafrika habe ich mit verschiedenen pflanzenpathogenen Pilzen gearbeitet, und in meiner Masterarbeit am Julius Kühn Institut mit pflanzenpathogenen Viren. Für meine Promotion wechselte ich in den Fachbereich Genetik und erforschte den Prozess des prä-mRNA Spleißens in der Spalthefe. In der Arbeitsgruppe von Melanie Brinkmann vertiefe ich mein Wissen auf dem spannenden Gebiet der Virus-Wirt-Interaktionen und beschäftige mich mit der Frage, wie Herpesviren das Immunsystem ihres Wirts manipulieren, um so lebenslange Infektionen zu etablieren. Neben der Planung und Durchführung von Experimenten im Labor und der Betreuung von Abschlussarbeiten bin ich auch in der Lehre tätig und betreue Praktika und halte Vorlesungen. Als wissenschaftliche Koordinatorin der DEEP-DV Forschungsgruppe bin ich für die wissenschaftliche Administration dieser Gruppe verantwortlich. Diese Position ermöglicht es mir, die spannende Forschung im Labor mit Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit zu verbinden.
In meiner Freizeit bin ich gerne in unserem Garten aktiv und verbringe Zeit in der Natur mit meinem Pferd Donatello (‘Dickie’).
Dr. rer. nat. Denise Heim, PostDoc AG Fischer
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, UKE
Wissenschaftliche Koordinatorin FOR5200
- denise.heim@deep-dv.org
Nach meinem Biologiestudium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bin ich für die Promotion nach Hamburg gekommen und habe in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums die molekularen Mechanismen der entzündungsassoziierten Entstehung von Leberkrebs untersucht. Danach habe ich die akademische Forschung verlassen und bin in ein Molekulardiagnostik-Unternehmen gewechselt. Ein Start-up, welches aus der Universitätsumgebung der Johns Hopkins University hervorgegangen ist und dessen Kernkompetenz in der Flüssigbiopsie zum Nachweis von Tumor-DNA im Blut liegt. Nach ein paar Jahren in der Industrie hat mich mein professioneller Weg nun wieder zurück ans UKE geführt. Im Diagnostiklabor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene unterstütze ich die Umsetzung der IVDR-Richtlinien entsprechend der EU-Verordnung für in-vitro Diagnostika. Ich kümmere mich außerdem um die Verbesserung des allgemeinen Qualitätsmanagements in allen Bereichen des Diagnostiklabors. Besonderen Spaß macht mir die Etablierung neuer innovativer molekularer Diagnostikverfahren. In der DEEP-DV Forschergruppe bin ich für die wissenschaftliche Administration mitverantwortlich. Die Öffentlichkeitsarbeit stellt hierbei eine neue spannende Aufgabe für mich dar.
Neben den beruflichen Aufgaben beschäftige ich mich viel mit der Yoga-Philosophie und versuche bei Reisen durch Asien, meinem Lieblingskontinent, meine spirituelle Praxis zu vertiefen.